LIBER architecture group seminar

the multifunctional library


die britische bibliothek in st. pancras

begrüßung:
dr. brian lang, direktor der britischen bibliothek

in seinen begrüßungsworten freute sich brian lang erstmals berufskollegen das haus präsentieren zu dürfen. es seinen erst zwei lesesäle in betrieb, die anderen würden nach übersiedlung der entsprechenden bestände eröffnet werden. zum thema des seminars wurden die englischen beispiele der letzten tage relativiert. aus der sicht der british library werden bücher weiterhin das herz der bibliotheken bleiben. deshalb wurde auch für die king georg library, dem ursprung der heutigen sammlung, in der eingangshalle ein klimatisierter, sechsgeschoßiger glaskubus errichtet. sie sollte das erste sein, was man beim betreten des hauses sieht. es werden auch immer lesesäle notwendig sein, es könnte die benutzung durch die leichtere auffindbarkeit der bücher in den elektronischen katalogen sogar steigen - so würden sich beide technologien ergänzen.



das st. pancras- projekt:
sir colin st.john wilson, architekt

professor sir colin st. john wilson hielt dann den wahrscheinlich besten vortrag dieser tage. anhand des st. pancras projektes legte er die denkweise eines architekten bei der lösung einer so umfangreiche bauaufgabe dar. die hauptaufgabe des architekten ist die schaffung von räumen. dabei muß er das richtige, das menschliche verhältnis von innen- und außenraum finden. schon michelangelo schrieb, daß jemand, der den menschlichen körper nicht versteht, kein architekt sein kann. zu den von seinem lehrer alvar aalto formulierten prinzipen der architektur gehört es, zuerst alle rahmenbedingungen zu absorbieren, alle faktoren zusammenzufassen bevor mit der arbeit begonnen werden kann. die überlegungen für die neue british libary an diesem schwierigen bauplatz, einem ehemaligen bahnhofsgelände, begannen vor 36 jahren. zu den sensibelsten entwurfsproblemen einer bibliothek zählt die tageslichtverteilung. man sollte wissen, wo man ist, aber auch, wie spät es ist. so fiel die entscheidung, die bücherspeicher unterirdisch zu situieren, sehr bald, auch das konzept der offenen stockwerke, bei aller lärmproblematik, zog sich durch all die jahre des planungsprozesses. die schlußworte klang aber desillusioniert: „als ich mit dem projekt begann war ich ein junger architekt, heute bin ich ein berühmter.“



die private finanzierungsinitiative:
john kitching, finanzabteilung der britischen bibliothek

john kitching berichtete im anschluß von den wegen der finanzierung dieses projektes, die sich zu einem großen teil auf privates kapital abgestützt hat, das in eine public finance initiative zusammengefaßt wurde. schließlich beantwortete ruth coman fragen zum ablauf der übersiedlung.



führung durch das gebäude:

die führung durch das haus, der die teilnehmer mit großer erwartung entgegengesehen haben, geriet leider zur herben enttäuschung. das besucherservice der british library, das fremdenführer einsetzt, hatte den auftrag, niemand in schon besiedelte bereiche vorzulassen. so zeigte man einen leeren, allerdings möblierten lesesaal, die eingangshalle und den ausstellungsbereich. vom schon im betrieb befindlichen humanities reading room durfte man die außentüre betrachten, zu den verwaltungsbereichen, gar zu den magazinen blieb der weg versperrt. auf die bitte, diese bereiche zu präsentieren wurde nur erklärt, wir wären nichts anderes als normale besucher!

zu den bildern der britischen bibliothek



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mag. gerhard fritz