LIBER architecture group seminar

the multifunctional library


die multifunktionale bibliothek

ein überblick über aktuelle bauten im vereinigten königreich:
prof. andrew mcdonald, universität von sutherland

prof. andrew mcdonald von der university of sutherland sollte über neue gebäude im vereinigten königreich berichten. er fragte aber zuerst nach den funktionen einer multifunktionalen bibliothek in der zukunft? und nach den visionen für gebäude, in denen diese funktionen erfüllt werden können?

wenn heute gebäude für die zukunft gebaut werden sollen, müssen eigentlich deren visionen gebaut werden. dann entstehen flexibile, leicht adaptierbare, somit zukunftssichere gebäude, deren grundprinzipen die funktionalität der abläufe und die wirtschaftlichkeit des betriebs sind. das wesentliche augenmerk bei der planung ist dabei auf den benutzungsbereich zu legen, um auch in zukunft platz für immer höherwertige angebote verfügbar zu haben. dabei müssen die gebäude doch einfach zu benutzen („selbsterklärend“), behindertengerecht („denn das ist auch für nichtbehinderte gerecht“) und kompakt sein („wegen der kosten, aber auch der wege“). das alles bedenkend muß man gebäude schaffen, die wie selbstverständlich funktionieren, d.h. in denen sicherheitfragen, klimatisierung, belichtung und beleuchtung u.v.m. keine zusätzlichen probleme aufwerfen.

bei den ausführungen über weitere qualitäten wie erweiterbarkeit und variabilität gewährte der vortragenden einen kleinen einblick in die englische seele, als er fragte: „warum teilen wir die arbeitsplätze in carrels?“ er lieferte gleich drei mögliche antworten: „weil wir das licht verbannen wollen, verhindern wollen, daß computer aufgestellt werden oder aber mehr strenge wollen.“ viele weitere qualitäten wollte er noch aufzählen, vor allem aber die neuen englischen beispiele präsentieren, doch dafür reichte die vorgegebene zeit leider nicht mehr.



das adsetts center der sheffield hallam universität:
graham bulpitt, sheffield hallam universität
bill cowan, faulkner-browns, architekt

graham bulpitt:

graham bulpitt präsentierte das adsetts-centre der sheffield hallam university, dem er als direktor vorsteht. am fallbeispiel dieses multifunktionalem lernzentrums versuchte er den grundlegenden unterschied zu herkömmlichen bibliotheken herauszuarbeiten.

um dem einzug der neuen technologien in die bibliothekswelt gerecht zu werden, wurde 1995/96 das adsetts-centre als integriertes lernzentrum mit einer nutzfläche von 11.000 m2, aufgeteilt auf 7 ebenen, errichtet. wie als bestätigung betonte der englische premierminister tony blair im national grid for learning: „technologiy has revolutionised the way we work and is now set to transform education". diese wandlung bedingt andere unterrichtsmethoden als noch vor 20 jahren und damit auch andere gebäude. das leitbild für den bau war dabei: „lerning is the heart of this university’s work and this building represents our commitment to providing a high quality environment for our students". im neubau sind neben den bibliotheksdiensten inklusive aller modernen elektronischen informationsmöglichkeiten das edv-zentrum, ein videostudio sowie seminar- und unterrichtsräume untergebracht. die einrichtungen werden täglich von 10.000 benutzer besucht, das sind nahezu 50% der 20.000 eingetragenen studenten der universität.

bill cowan:

bill cowan vom architekturbüro falknerbrowns gab einen einblick in die entwurfsprinzipien bei diesem projekt. vor 30 jahren hätte man bibliotheken noch als starr geplante gebäude ohne möglichkeiten von laufenden modifikationen errichtet. aber bereits anfang der 60-er jahre begann das büro faulknerbrowns, beeinflußt durch amerikanische vorbilder, mit versuchen zu flexibler, kosteneffizienter architektur. grundsätzlich definiert sich architektur sowohl aus der funktion wie aus dem bauplatz. der typus des „lerning resource centre" wurde auf diesem campus ein neuer, wesentlicher gebäudetyp. die zusammenarbeit des planungsteams mit den bibliotheksverantwortlichen wurde jedenfalls als gut beschrieben, was in der frage gipfelte: „vielleicht können architekten doch freunde der bibliothekare sein?



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mag. gerhard fritz